Wie du in 6 Schritten den Product Market Fit erreichst

Wünschst du dir nicht auch ein Produkt, welches sich verkauft wie die warmen Brötchen beim Bäcker? In diesem Artikel lernst du, wie du in sechs simplen Schritten den Product Market Fit erreichst, der den Erfolg deines Produkts sicherstellt.

Doch starten wir mit den Basics.

Was ist der Product Market Fit (Definition)?

"Der Produkt Market Fit zeigt, wie gut die von Unternehmen (neu) entwickelten Produkte der effektiven Markt-Nachfrage gerecht werden."

Der Produkt Market Fit ist für viele Startups ein wichtiger Meilenstein in ihrer Entwicklung. Ist dieser erreicht, kann das Produkt entsprechend skaliert werden.


Die Lean Product Pyramide

Dan Olsen erklärt den Product Market Fit auf sehr verständliche Art und Weise an Hand einer Pyramide.

Product Market Fit   Lean Product Pyramide

Bild: Die Lean Product Pyramide nach Dan Olsen

Nur wenn das Produkt optimal zum Markt passt, kann ein Product Market Fit stattfinden. Entsprechend der Pyramide lässt sich deshalb auch der Prozess beschreiben, der Unternehmen Schritt für Schritt näher an den Product Market Fit bringt.


Die 6 Schritte zum Product Market Fit (Anleitung)

Zielgruppe finden

In einem ersten Schritt gilt es für ein Unternehmen die Kunden von morgen zu finden. Die Zielgruppe muss gefunden und definiert werden.

Bedürfnisse herausfinden

In einem zweiten Schritt gilt es zu erkennen, welche Bedürfnisse die Zielgruppe wirklich hat. Dabei ist nachfolgende Frage zentral: Wo liegen die Schmerzpunkte und Probleme, für die sich die Zielgruppe eine (andere) Lösung wünscht?

Da Zielgruppen in der Regel mehrere Bedürfnisse haben, ist es wichtig, die Bedürfnisse (richtig) zu priorisieren.

Werteversprechen erarbeiten

Nachdem nun klar ist, welche Bedürfnisse der Zielgruppe bearbeitet werden, kann daraus das Werteversprechen erarbeitet werden. 

Hauptmerkmale des MVP herausfinden

Nun kommen wir dem Produkt schon näher. Im drittletzten Schritt geht es darum, die elementarsten Merkmale des Produkts herauszufinden und für ein Minimum Viable Product zu definieren. 

Auch wenn der Produkte-Prototyp nur die wichtigsten Funktionen enthält, wird er für erste Tests ausreichen. So kann eine zeitraubende, bis ins letzte Detail durchdachte Produktentwicklung für ein Produkt gespart werden, welches am Markt womöglich gar nicht nachgefragt wird.

MVP erstellen

Jetzt geht es um die Herstellung des effektiven Prototyps. Der Prototyp kann im Bereich von Software beispielsweise eine klickbare Oberfläche sein. 

Der Prototyp könnte aber genauso gut auch "nur" ein Flyer mit den wichtigsten Werbebotschaften sein.

Testen und Feedbacks einholen

Im letzten Schritt geht es darum, das MVP zu testen. Suche dir zum Start fünf Personen, die deiner Zielgruppe entsprechen. Mit diesen fünf ersten Personen solltest du gemäss jüngsten Untersuchungen bereits rund 80% des Feedbacks erhalten, welches du von einer wesentlich grösseren Zielgruppe erhalten würdest. Das Pareto-Prinzip lässt grüssen.

Und, was meint deine Zielgruppe? 

Ist sie bereits begeistert über dein MVP oder spricht es sie überhaupt nicht an? Sollte das Produkt bei deiner Zielgruppe nicht ankommen, geht es je nach Feedback einige Felder zurück. Eventuell stimmen die Hauptmerkmale nicht, eventuell sorgen aber auch die realen Bedürfnisse der Probanden für (negative) Überraschungen. Doch dies ist kein Grund zur Sorge. Dank diesem schlanken, kundenorientierten Prozess hast du nicht Tausende von Franken verloren, sondern ein paar Erkenntnisse über deine Zielgruppe gewonnen.

Falls die Zielgruppe jedoch begeistert ist, kannst du schon bald den nächsten Schritt wagen. Du kannst dein MVP bei Bedarf noch feinschleiffen und dann an einer grösseren Zielgruppe testen oder bereits darüber nachdenken, das "richtige" Produkt zu entwickeln. Dank den ersten Feedbacks ist die Wahrscheinlichkeit für einen späteren Markterfolg bereits viel grösser als bei einer Entwicklung ohne Einbindung der Zielgruppe. 

Gut, dann schauen wir nunnoch etwas in die Zukunft. Sobald du dein Produkt eines Tages veröffentlichst, dann interessierst du dich bestimmt dafür, wie du nun den genauen Product Market fit messen kannst.


Wie wird der Product Market Fit gemessen?

Es gibt unterschiedliche Wege, den Product Market Fit zu messen. Der bekannte Unternehmer Sean Ellis, CEO von GrowthHackers hat jedoch eine einfache Methode zur Messung des PMF etabliert.

Zielgruppe zur Messung des Product Market Fit

Er empfiehlt eine Umfrage mit einigen Personen, beziehungsweise Kunden durchzuführen. Die Zielgruppe der Umfrage sollte die nachfolgenden beiden Merkmale aufweisen:

  • Die Personen haben das Produkt oder die Dienstleistung mindestens zweimal genutzt.
  • Die letzte Nutzung ist nicht länger als zwei Wochen her.

Die Umfrage

Die durchzuführende Umfrage ist sehr einfach. Sie beinhaltet nur eine einzige Frage.

„Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie das Produkt XY (dein Produkt) nicht mehr verwenden könnten?“

Zur Antwort stehen die nachfolgenden vier Optionen:

  • Sehr enttäuscht
  • Etwas enttäuscht
  • Nicht enttäuscht
  • Ich verwende das Produkt XY (dein Produkt) nicht mehr.

Die Auswertung

Geben mehr als 40% der Umfrage-Teilnehmer (und es sollte nicht nur deine Familie oder Freunde teilgenommen haben) an, sie wären sehr enttäuscht, wenn es das Produkt nicht mehr geben würde, so gilt der Product Market Fit als erreicht. 

Wichtig zu wissen scheint mir jedoch die Tatsache, dass der Product Market Fit kein statischer Zustand ist. Denn genauso schnell wie sich der Markt und die Bedürnisse der Zielgruppe verändern können, kann sich auch dein Product Market Fit verändern. Deshalb bist du gut damit beraten, den Product Market Fit zyklisch zu überprüfen, um allfällige Warnsignale frühzeitig zu erkennen und dein Produkt gegebenenfalls den veränderten Marktbedürfnissen anzupassen.


Welche Vorteile haben Unternehmen, deren Produkte den Produkt Market Fit erreichen?

Genau wie die warmen Brötchen beim Bäcker lassen sich auch Produkte, die den Product Market Fit erreicht haben, äusserst gut verkaufen. Doch nicht nur das, das Erreichen dem PMF bringt gleich über ein Dutzend Vorteile mit sich:

  • Die Kunden erkennen den Wert des Produkts.
  • Der Verkaufszyklus wird verkürzt.
  • Die Conversion-Rate erhöht sicht.
  • Die Kunden empfehlen das Produkt weiter.
  • Der Kundenstamm wächst rasch.
  • Die Akquisitionskosten sinken.
  • Die Churn Rate (Anteil an Neukunden, die schon nach kurzer Zeit abspringen) sinkt.

Wer jetzt das Gefühl hat, einer der oben genannten Punkte / Faktoren habe sich für das eigene Produkt in letzter Zeit verbessert, der darf sich zwar daran freuen. Daraus zu schliessen, den Produkt Market Fit erreicht zu haben, wäre jedoch weit gefehlt. 

Denn erstens weisst du nun, wie man den Product Market Fit richtig misst. Und zweitens wirken bei einem richtigen Product Market Fit in der Regel alle oder viele der oben genannten Vorteile gemeinsam. 


Wie nahe am Product Market Fit bist du?

Ich freue mich über dein Feedback über die Kommentare oder via persönliche Nachricht, welche mich via Kontakt erreicht. 

Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Erfolg bei der Produkteentwicklung in deinem Unternehmen und stehe bei Fragen gerne beratend zur Seite, insbesondere wenn es um ein gewinnbringendes Digital Marketing, welches deine Kunden lieben werden, geht.


Über den Autor

Kostenloser Content-Service

Erhalte frischen Content, sobald er veröffentlicht wird.

Lerne, wie auch du die Digitalisierung als grosse Chance für dein KMU nutzen kannst.

Noch keine Kommentare vorhanden

Was denkst du?