Wie du schnell und einfach mit der Keyword Recherche beginnst - auch wenn du noch nicht bereit bist

Die Keyword Recherche gehört zu den zentralen Elementen für jede erfolgreiche Content Marketing- oder auch Inbound Marketing-Strategie. Entsprechend lohnt es sich, dieses Thema vertieft zu betrachten. In diesem Artikel habe ich für dich eine Anleitung zusammengestellt, damit du schnell und einfach deine erste Keyword Recherche umsetzen kannst. 

Starten wir mit einer kurzen Definition.

Keyword Recherche Defintion

"Als Keyword Recherche beschreibt man die Suche und Priorisierung von geeigneten Schlüsselwörtern, die User in Suchmaschinen eingeben." 

Entsprechend lässt sich auch die Motivation leicht ableiten, warum sich eine Keyword Recherche lohnt.

Warum sollte man eine Keyword Recherche machen?

Mit der Keyword Recherche kannst du herausfinden, wonach deine potenziellen Kunden wirklich suchen. Wer jetzt glaubt, er wisse das schon, den muss ich leider enttäuschen. Auch wenn UnternehmerInnen gängige Begriffe ihrer Branche kennen, ersetzt dies eine Keyword Recherche noch lange nicht. Denn mit einer fundierten Keyword Recherche findest du nicht nur (noch mehr und exaktere) Suchbegriffe, als du schon kennst. Nein, du findest auch heraus, wie oft die entsprechenden Begriffe monatlich gesucht werden und wie stark deine Konkurrenz hinsichtlich den Optimierungen ist. Das hilft dir letztlich zu entscheiden, welche Keywords du priorisieren sollst, um das Maximum aus deinen SEO-Optimierungen rauszuholen. Doch lass uns der Reihe nach gehen.


Die ultimative Keyword Recherche Anleitung zum Sofort-Starten

Schritt 1: Sammle Themen

Sammle zum Start einige Themen, welche relevant für dein Business sind. Die Themen helfen uns später, die Keywords zu kategorisieren. Zum Starten empfehle ich dir zwischen fünf und zehn Themen zu definieren.

Die Themen können selbstverständlich mit den unter der Content Marketing Strategie bereits definierten Themen korrespondieren.


Schritt 2: Verstehe die Suchintention

Im zweiten Schritt geht es darum zu verstehen, was oder warum Kunden auf Google suchen. Die Suchintentionen lassen sich grundsätzlich in drei Kategorien unterteilen:

Navigationale Keywords

Navigationale Keywords sind Schlüsselbegriffe, bei welchen die Kunden in der Regel bereits wissen, welche Website sie besuchen möchten. Die Suchanfrage bei Google dient lediglich dazu, sie auf die gewünschte Website oder eine Unterseite einer Website zu lotsen.

Klassische Navigationale Keywords sind Markenname: z.B. "Apple"

Diese werden oftmals mit Zusätzen ergänzt, damit der Nutzer gleich auf der gewünschten Unterseite landet: z.B: "Apple Support" oder "Apple iCloud Login".

Man kann sich darüber streiten, ob solche Suchanfragen überhaupt Sinn machen, denn der User könnte auch über den Browser apple.com aufrufen. Doch viele Nutzer sind es sich einfach nicht mehr gewohnt, die vollständige URL im Browser einzugeben, sie wissen diese nicht (mehr) oder finden es einfach bequemer, wenn Google gleich den richtigen Direktlink ausspuckt. Doch wie dem auch sei: Für dich ist es wichtig zu wissen, dass es sich kaum lohnt, deine Website auf navigationale Keywords (beispielsweise von deinen Mitbewerbern) zu optimieren. Denn Kunden, die mit navigationalen Keywords suchen, haben sich - wie eingangs beschrieben - bereits entschieden, zu wem sie möchten. Spare dir diesen Aufwand also.


Informationale Keywords

Informationale Keywords sind Schlüsselbegriffe die Kunden eingeben, um Informationen zu bekommen. 

Machen wir hierzu ein Beispiel: Ein begeisterter Mac User liest in der Presse von Neuheiten, die Apple präsentiert hat. Da er die Unterschiede der neuen Macbooks (noch) nicht richtig verstanden hat, sucht er im Netz mit folgenden Keywords: "Macbook Pro vs. Macbook Air", "Macbook Vergleich", "Macbook Test".

Informationale Keywords können für KMU durchaus interessant sein. Denn der Nutzer hat sich (oftmals) noch nicht entschieden, bei welchem Anbieter er das entsprechende Produkt kaufen wird. Solche Keywords können für dein Unternehmen auch entsprechend relevant und attraktiv sein.


Transaktionale Keywords

Transaktionale Keywords sind Schlüsselbegriffe die Kunden eingeben, um eine Aktion auslösen zu können. Die Aktion ist dabei oftmals ein Kauf oder eine Handlung (beispielsweise ein Download). 

Kommen wir nochmals zu unserem Apple Beispiel zurück. Transaktionale Keywords könnten sein: "Apple Macbook Pro 16 bestellen" oder "Macbook Pro 16 günstig kaufen"

Bei diesen sehr konkreten Suchanfragen sind die Erfolgschancen für Online Marketer hoch, wenn man gut rankt. Doch leider ist auch der entsprechende Wettbewerb hoch, weshalb die guten Platzierungen für transaktionale Keywords bei Google hart umkämpft sind.


Schritt 3: Bringe deine Keyword Ideen auf Papier

Erstelle nun ein Excel File und sammle deine ersten Keyword Ideen. Ich empfehle dir, die Keyword Ideen entsprechend den definierten Themen zu kategorisieren. Mache dir Gedanken, welche Suchintentionen deine (potenziellen) Kunden zu jedem der Themen haben.

Falls du dich schwer damit tust, Ideen zu finden empfehle ich dir, dich mit deinem Team auszutauschen. Gerade im Verkauf und im Support können die Fragen von Kunden eine gute Grundlage dafür sein, Keyword Ideen zu finden. 

Nehmen wir als Beispiel eine Firma, die Beleuchtungslösungen anbietet. Die Kundenberater werden oft gefragt, ob es auch "Leuchten mit unterschiedlichen Farben" gibt oder welche Produkte sich für eine "Smart Home Beleuchtung" eignen. Im Support wird die "Lebensdauer von LED-Leuchten" und das Problem von "LED Leuchten entsorgen" immer wieder nachgefragt. Aus ein paar kurzen Gesprächen im Team ergeben sich also im Handumdrehen neue Keyword Ideen. 


Schritt 4: Finde ähnliche Suchanfragen

Gib nun deine Suchanfragen bei Google ein, klicke aber noch nicht auf "suchen". 

Keyword Recherche Google Vorschlaege

Es erscheint ein Vorschlags-Feld, welches bereits ähnliche Suchbegriffe anzeigt. Diese Suchbegriffe sind wiederum neue Ideen für Keywords.

Ausserdem kannst du die Suche auch mal bestätigen (also konkret nach "Smart Home Beleuchtung" suchen) und dann in der Google-Suche bei den Resultaten ganz nach unten scrollen. 

Keyword Recherche Google Verwandte Suchbegriffe

Zu unterst findest du wiederum verwandte Begriffe oder ähnliche Suchanfragen. Auch diese Schlüsselwörter sind neue Keyword-Ideen, die du in deiner Liste ergänzen kannst.

Ergänzend dazu kannst du für die Hauptstichworte auch nach Synonymen suchen. Verwende hierzu eine Website wie Woxikon.


Schritt 5: Bringe Shorttail-Keywords und Longtail-Keywords in Einklang

Achte in einem nächsten Schritt nun darauf, dass du ein gutes Verhältnis zwischen Longtail-Keywords und Shorttail-Keywords, also kurzen und langen Suchphrasen erreichst. Gerne erläutere ich dir die beiden Begriffe:

Shorttail-Keywords

Shorttail Keywords sind kurze Suchbegriffe / Suchphrasen mit bis zu drei Wörtern. Also beispielsweise:

  • Apple
  • Macbook Pro
  • Macbook Pro 13

Diese Keywords weisen oftmals ein sehr hohes Suchvolumen auf, sie sind aber nicht sehr konkret. Jemand der nach einem Macbook Pro sucht, möchte ein Macbook Pro vielleicht reparieren lassen, vielleicht kaufen, vielleicht mieten, vielleicht, vielleicht, vielleicht! Du merkst: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Website immer genau zur Suchintention passt, ist sehr tief. Verhältnismässig tief sind auch die Erfolgschancen für Verkäufe.

Longtail-Keywords

Longtail-Keywords sind längere Suchphrasen mit mehr als drei Wörtern. Also beispielsweise:

  • Macbook Pro 13 gebraucht kaufen
  • Macbook Pro 13 Zubehör bestellen

Diese Keywords weisen oftmals ein tieferes Suchvolumen auf, sie sind aber sehr konkret. Wenn die Suchintention mit dem Angebot der entsprechenden Website übereinstimmt, sind die Erfolgschancen sehr hoch.

Mit einem ausgewogenen Verhältnis von Longtail- und Shorttail-Keywords hast du erfahrungsgemäss die besten Erfolgschancen auf langfristige Sichtbarkeit und Erfolg. Schaue also deine Listen durch und ergänze wo notwendig noch weitere Keywords, bis du ein ausgewogenes Verhältnis hast.


Schritt 6: Finde Keywords, für die du und deine Konkurrenz bereits ranken

In Googles kostenlosem Tool namens Search Console kannst du einsehen, für welche Suchbegriffe du bereits rankst. Ausserdem kannst du konkret analysieren, welche Suchbegriffe dir Impressionen oder Klicks beschert haben. In der Regel findest du dadurch noch weitere Keyword-Ideen. 

Auch wenn du für einige Schlüsselbegriffe bereits in Google erscheinst, lohnt es sich, diese in die Liste aufzunehmen. Denn es besteht die Möglichkeit, mit einigen Optimierungen die bereits gut positionierten Inhalte noch besser zu positionieren.

Auch ein Blick auf die Konkurrenz ist unabdingbar. Hierzu bist du aber auf ein Tool ausserhalb des Google Ökosystems angewiesen. Ich persönlich nutze Ubersuggest, aber es gibt auch unzählige Alternativen, die ich dir gerne noch anderer Stelle vorstellen werde. Mit solchen SEO-Tools kannst du Domains daraufhin überprüfen, auf welchen Keywords diese ranken. Diese Keywords sind wiederum toll für deine Keyword-Liste. Ausserdem generieren die meisten Tools noch weitere Vorschläge und Keyword-Ideen, die für dich interessant sein können. 

Falls du eine solche Software ebenfalls nutzen möchtest: Nutze zum Start einfach die Free-Version oder teste die Anbieter für ein paar wenige Dollar, denn der Mehrwert ist in der Regel garantiert.


Schritt 7: Analysiere und priorisiere deine Keyword Liste

Du hast bereits eine Menge Keywords-Ideen gesammelt. Nun geht es darum, die Keywords zu analysieren und zu priorisieren. Für die Analyse empfehle ich dir zu überprüfen, wie oft ein Suchbegriff monatlich gesucht wird und wie gross der Wettbewerb darum ist. 

Wenn viele Mitbewerber bereits jede Menge guten Content zu einem Keyword veröffentlicht haben, macht es keinen Sinn, auf dieses Keyword zu setzen. Es sei denn, dass es sich um das ultimativ relevanteste Keyword für dich handelt!

Kleiner Tipp: Das Suchvolumen kann je nach Keyword und Zeitpunkt stark variieren. Ein Blick auf Google Trends gibt Aufschluss darauf, wie sich die Suchanfragen weltweit entwickeln. 

Um die effektive Analyse vorzunehmen, kannst du beispielsweise den kostenlosen Google Keyword Planner verwenden. Um den Keyword Planner zu verwenden benötigst du einzig und alleine ein Google Ads Konto (das Konto genügt, du brauchst keine Werbung zu schalten). Registriere dich also bei Google Ads und analysiere die Keywords auf ihr Suchvolumen. Pro Keyword kannst du somit erkennen, wie oft dieses Schlüsselwort bei Google gesucht wird. Ausserdem werden dir weitere Keyword Ideen angezeigt. Einziger Nachteil: Leider zeigt dir der kostenlose Keyword Planner von Google die organische Konkurrenz nicht an, weshalb du die effektiven Erfolgschancen nur schwer abschätzen kannst.

Deshalb benutze ich auch für diesen Schritt Ubersuggest. Dieses SEO-spezifische Tool zeigt mir dann eben auch die organische Konkurrenz und weitere Parameter an, die für meine Recherche relevant sind.

Und so analysiere ich Keyword für Keyword, bis ich diejenigen Keywords gefunden haben, die für mich am relevantesten sind. Bei der Auswahl wäge ich zwischen diesen drei Faktoren ab:

Relevanz:

Wie relevant ist das Keyword für mich? Steckt genau die Suchintention dahinter, die meine Kunden haben? Desto relevanter das Keyword ist, umso besser.

Suchvolumen: 

Wie hoch ist das Suchvolumen? Desto höher das Suchvolumen, umso höher ist das Trafficpotenziel, welches wir im Falle einer guten Platzierung erreichen können.

Konkurrenz:

Wie stark ist der Wettbewerb? Desto tiefer der Wettbewerb, desto höher sind die Erfolgschancen, ein gutes Ranking zu erzielen.


Definiere nun ein ausgewogenes Verhältnis von Shorttail- und Longtailkeywords als deine Favoriten und beginne, hierfür Content zu produzieren. Am einfachsten geht dies natürlich mit Blog Posts. Am Besten liest du auch hierzu den entsprechenden Blogartikel, damit sich der Aufwand auch wirklich lohnt.


Alles klar zum Thema Keyword Recherche?

Ich denke schon! Falls nein, zögere nicht mich zu kontaktieren. Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme und helfe dir gerne weiter.

Ausserdem empfehle ich dir gerne meinen Artikel zum Thema "Was ist SEO?" und meinen Leitfaden zum Thema Inbound Marketing. Weiterhin viel Spass mit Content Marketing!


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